Berlin 28. Januar 2023. Das 110. Berliner Sechstagerennen läuft. Erstmals seit 2020 geht es auf der Kultpiste an der Landsberger Allee wieder rund. Schon zum Auftakt am Freitagabend zeigten die mehr als 200 Sportlerinnen und Sportler – darunter Olympiasieger, Welt- und Europameister, viele nationale Titelträger*innen und Talente für die Zukunft – Bahnradsport der Spitzenklasse. „Das war ein toller erster Tag mit großartigem Sport. Unsere Erwartungen haben sich erfüllt, die Arbeit der vergangenen Wochen und Monate sich gelohnt. Ich freue mich auf Samstag und Sonntag“, sagte Valts Miltovics, Geschäftsführer der Berliner Sechstagerennen GmbH.

Sportlich haben Yoeri Havik und Vincent Hoppezak nach der ersten Nacht beim 110. Berliner Sechstagerennen die Führung übernommen. Die Niederländer führen mit 42 Punkten vor den Lokalmatadoren Roger Kluge/Theo Reinhardt (40 Punkte) und dem zweiten deutschen Duo mit Tim Torn Teutenberg/Moritz Malcharek (22). Nur diese drei Mannschaften sind noch in einer Runde. Das niederländische Duo um Punktefahr-Weltmeister Havik profitierte bei seiner Führung vor allem von seinen starken Auftritten im Derny-Rennen und dem Ausscheidungsfahren, das beide gewannen. In der ersten großen Jagd über 100 Runden konterten die favorisierten Kluge/Reinhardt. Die zweimaligen Weltmeister und Berlin-Sieger von 2019 setzten sich dank eines starken Finishes von Reinhardt durch und verkürzten damit den Rückstand.

Bei den Frauen liegt die favorisierte Mannschaft mit Franziska Brauße und Lea Lin Teutenberg nach dem ersten Tag auf dem dritten Platz. „Ich war bis vor kurzem noch im Trainingslager. Die Rennen waren ein Schock für mein Körper-System und haben wehgetan“, sagte Brauße. Die Deutschen haben 19 Punkte und liegen in der Nullrunde wie die beiden führenden Mannschaften. An der Spitze stehen die Niederländerinnen Marit Raaijmakers/Mylene de Zoete (48 Punkte) vor den Tschechinnen Petra Sevcikova/Katerina Kohoutkova (34).

Im Sprint der Herren führt nach dem ersten Tag Stefan Bötticher aus Chemnitz. Der ehemalige Weltmeister setzte sich im Finale gegen Maximilian Dörnbach aus Cottbus durch, der zuvor in 12,347 Sekunden die Fliegende Runde gewonnen hatte. Bötticher führt mit 50 Punkten vor Dörnbach (45) und dem niederländischen Olympiasieger Roy van den Berg (42).

Im Sprint der Frauen führt nach dem ersten Tag Lea Sophie Friedrich. Die siebenfache Weltmeisterin aus Cottbus fuhr in der Fliegenden Runde in 13,535 Sekunden die schnellste Zeit des Abends und setzte sich im Finale gegen die sechsfache Weltmeisterin Emma Hinze aus Cottbus durch. Zwei Wochen vor den Europameisterschaften in Grenchen zeigten sich die beiden deutschen Vorzeige-Sprinterinnen schon in guter Form.

Angeschossen wurde das Six Day Event von Dr. Nicola Böcker-Giannini (Staatssekretärin für Sport, Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport), Robert Herberg (Athlet bei den Special Olympic World Games 2023 in Berlin) und Ex-Profi Jens Voigt (u.a. zweimaliger Etappensieger bei der Tour de France).

Am Samstag geht es von 18:00 bis 24:00 Uhr weiter mit 18 Spitzensportentscheidungen auf und Entertainment neben der Bahn. 12 Herren- und 12 Damen-Teams gehen bei diesem Sechstagerennen an den Start. Dazu kommen die besten Sprinterinnen und Sprinter. Erstmalig fahren die Damen die gleiche Anzahl Eliterennen, wie die Herren, in den Ausdauerdisziplinen sowie im Sprint.

Das große Finale und der Familiensonntag fallen in diesem Jahr erstmals auf den gleichen Tag. Zwischen 15:00 und 21:00 Uhr wird am 29. Januar vor allem Familien mit Kindern ein tolles Programm geboten. Auf der Bahn werden zum Abschluss des dreitätigen Sechstagerennens die besten Sprinterinnen und Sprinter an den Start gehen – und in den finalen 100 Runden der Frauen sowie 120 Runden der Männer werden die neuen Madison Champions der Six Day Berlin 2023 ermittelt.

Jeder Wettkampftag wird durch Nachwuchsrennen eröffnet, die gemeinsam mit dem Berliner Radsport-Verband veranstaltet werden. Von U15- bis U23-Rennen wird den Nachwuchsathletinnen und Athleten hier eine wichtige Möglichkeit geboten, sich mit internationaler Konkurrenz zu messen und in großem Rahmen an die Bahnradevents heranzutasten.